Schwerbehindertenquote trübt positive Bilanz am Arbeitsmarkt

Reinhold Sendker zu Gast bei der Bundesagentur für Arbeit

Reinhold Sendker und Joachim Fahnemann
Reinhold Sendker und Joachim Fahnemann
Kreis Warendorf. Ahlen. Dass die steigende Zahl arbeitsloser Schwerbehinderter nicht hinnehmbar sei, darüber waren sich der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) und Joachim Fahnemann, Chef der Bundesagentur für Arbeit Ahlen-Münster, bei ihrem Jahresgespräch einig. Obwohl die Arbeitslosigkeit in 2018 auf den niedrigsten Stand seit 2008 zurückgegangen sei, betrage der Anteil schwerbehinderter Menschen 7,2 Prozent. Mit einer Beschäftigungsquote von 3,82 Prozent liege der Kreis Warendorf weit unter der landesweit für Unternehmen vorgeschriebenen Quote von 5 Prozent.

„Viele Unternehmen schrecken vor der Einstellung behinderter Menschen zurück“, erklärte Joachim Fahnemann, weil sie sich den besonderen Herausforderungen nicht gewachsen sähen. Dabei gäbe es zahlreiche Förderprogramme und speziell geschulte Mitarbeiter, die einstellungswillige Unternehmen unterstützen würden. „Wir wollen Integration, dann müssen wir sie auch annehmen und die richtigen Rahmenbedingungen dafür schaffen“, ergänzte Reinhold Sendker.
 
Trotz allem sei aber die positive Entwicklung unübersehbar. Die Zahl der Auszubildenden sei seit Jahren stabil und die Zahl der arbeitslosen Geflüchteten sei im vergangenen Jahr rückläufig gewesen. Allerdings, dürfe man nicht außer Acht lassen, so Fahnemann, dass in den kommenden Jahren rund ein Fünftel aller Berufstätigen aus dem Erwerbsleben altersbedingt ausscheiden und eine Lücke an gut qualifizierten Fachkräften hinterlassen würden. „Hier kommt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ins Spiel. Wir brauchen Fachkräfte aus dem Ausland und müssen dafür sorgen, dass ausländische Abschlüsse schneller anerkannt werden“, erklärte der Bundespolitiker. Aus Sicht der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sei dabei entscheidend, dass es bei einer klaren Trennung zwischen Asyl und Migration bleibe. „Wir wollen Zuwanderung nicht dem Zufall überlassen, sondern entlang unserer wirtschaftlichen Interessen steuern und begrenzen, so Sendker.
 
Weitere Themen waren die Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit, die „Respekt-Rente“ und das Programm zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen. Unter dem Motto „Teilhabe am Arbeitsmarkt für alle“ fördert der Bund ca. 150 000 Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind mit insgesamt 4 Milliarden Euro.

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