"Verhalten des Präsidenten ist widerwärtig"

Sendker zu den Vorkommnissen in den USA

Bild von 1778011 auf Pixabay
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"Die Bilder vom Kapitol aus Washington empfinde ich als Parlamentarier als erschreckend und beängstigend zugleich. Sie machen mich zudem traurig und betroffen, weil hier deutlich zutage tritt, was Lügen, Hass und Hetze in einer Demokratie anrichten können. Und sie machen bei mir Erinnerungen wach an die Demonstranten, die bei uns im August und wiederholt im November versucht haben, in den Bundestag einzudringen. Wütend macht es mich geradezu, dass immer stärker demokratisch gewählte Volksvertreter und Parlamente und damit die demokratische Grundordnung missachtet und mit Füßen getreten werden. In den U.S.A. trägt dafür nicht allein der noch amtierende Präsident Verantwortung. Zahlreiche Vertreter seiner republikanischen Partei haben zugesehen, wie die U.S. – Demokratie in den letzten Jahren mehr und mehr untergraben wurde. Leider war das auch gestern nicht anders. Dass ein Präsident seine Macht und seinen Einfluss auf die Menschen, die an ihn glauben, derart missbraucht, ist geradezu widerwärtig. Die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft wird jetzt noch viel größer.

 Hier vertraue ich nun der Mehrheit des amerikanischen Volkes, dafür zu arbeiten, die Spaltung des Landes zu überwinden und die große amerikanische Tradition starker demokratischer Strukturen neu zu beleben und zu stärken."

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