Pressestatement

Reinhold Sendker zum Antrag "Erinnerung und Gedenken an den Völkermord an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten in den Jahren 1915 und 1916“

Bildquelle: CDU/CSU-Bundestagsfraktion - Tobias 'ToKo' Koch
Bildquelle: CDU/CSU-Bundestagsfraktion - Tobias 'ToKo' Koch
Die Tötung vieler Armenier im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkrieges war die größte Katastrophe in der Geschichte des armenischen Volkes. Den Deportationen und Massenmorden fielen unabhängigen Quellen zufolge über einer Million Armenier zum Opfer. Dies führte zur fast vollständigen Vernichtung der Armenier im Osmanischen Reich. Ebenso waren Angehörige anderer christlicher Volksgruppen insbesondere aramäisch/assyrische und chaldäische Christen von Massakern und Deportationen betroffen.

Als Hauptverbündeter der Türkei hat das Deutsche Reich damals geschwiegen. Damit hatte das Deutsche Reich eine Mitverantwortung, die die Bundesrepublik heute klar benennen muss und dies auch tut.
 
Mit dem Antrag wird die Bundesregierung unter anderem aufgefordert, die deutsche Mitverantwortung an den historischen Ereignissen anzuerkennen und unter Nutzung der im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts vorhandenen Akten aufzuarbeiten sowie anzuerkennen, dass es sich bei den Massakern und Vertreibungen an den Armeniern ab 1915 um einen Völkermord gehandelt habe. 
Damit wollen wir an der Aufarbeitung mithelfen - mit dem Ziel, das Trennende zwischen Armeniern und der Türkei zu überwinden und Normalität in die Beziehung beider Länder zu bringen. Niemand soll hingegen an den Pranger gestellt werden. Wer könnte als Mittler besser fungieren als Deutschland – das Land, das mit den ungeheuren Verbrechen des Zweiten Weltkriegs so viel Unglück über die Völker und Menschen der Welt gebracht hat.
 

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