MdB Sendker nimmt viele Anregungen mit nach Berlin

Bundestagsabgeordneter nutzte den „Internationalen Tag der Frauen im ländlichen Raum“ für einen regen Gedankenaustausch mit den Kreislandfrauen

Die Kreislandfrauen und ihre Vorsitzende Agnes Boes (4.v.li) empfingen den Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker zum regen und offenen Gedankenaustausch.
Die Kreislandfrauen und ihre Vorsitzende Agnes Boes (4.v.li) empfingen den Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker zum regen und offenen Gedankenaustausch.
Kreis Warendorf. Reinhold Sendker nahm sich Zeit: Zwei Stunden lang hörte er den Kreislandfrauen aufmerksam zu, wo es vor Ort „hapert“. Als der Bundestagsabgeordnete dann seinen Wahlkreis wieder verließ, hatte er seinen „Aufgabenkoffer“ für Berlin gut bestückt: Die Breitbandversorgung im ländlichen Raum, Ärztemangel und Notfalldienst, Schulbussituation, Straßenbau – „Ich werde mich für diese Belange einsetzen“, versprach der CDU-Abgeordnete.

Der Politiker nutzte den „Internationalen Tag der Frauen im ländlichen Raum“ für ein sehr offenes Gespräch. Dabei wurde schnell deutlich, was den Landfrauen besonders unter den Nägeln brennt: „Ohne Internet geht heute nichts mehr. Auch nicht auf dem Land. Hier ist aber die Breitbandversorgung unzureichend. Das muss sich ändern. Insbesondere im Hinblick auf die hier ansässigen Firmen“, forderte Kreisverbandsvorsitzende Agnes Boes. Auch Christel Kimmeyer vom Ortsvorstand Ennigerloh kritisierte, dass die Landbevölkerung häufig für schlechte Versorgung mehr zahlen müsste als die Stadtbevölkerung für bessere Versorgung. Reinhold Sendker, der bereits im Oktober gemeinsam mit den CDU-Bundestagsabgeordneten des Münsterlandes eine entsprechende Resolution zur Förderung des Breitbandausbaus unterzeichnet und an Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler übergeben hatte, versprach, „weiter an diesem Thema zu arbeiten“ und betonte: „Wir dürfen den ländlichen Raum nicht zurück lassen.“

Gleiches gelte für den Straßenbau: Deutschland sei Marktführer im Logistikbereich. Das mache sich auch auf den Straßen bemerkbar. Bundesweit werde für die nächsten 15 Jahre eine Zunahme des Lastkraftverkehrs um  70 % erwartet. „Im hiesigen Raum müssen wir mit einem Lkw-Anteil von 30 % des Straßenverkehrs rechnen“, so Sendker und betonte mit Blick auf die B 64 n: „Wir haben also noch einige Baustellen. Die Straßen dienen nicht nur der Entwicklung einer Region. Die Zukunftsfähigkeit einer Region hängt aber von einer guten Infrastruktur ab“.

Mit Blick auf den Ärzte- und Fachärztemangel im ländlichen Raum erkundigte sich Kreisvorsitzende Agnes Boes nach bundespolitischen Lösungsvorschlägen. Sendker bestätigte dieses Problem als „große Baustelle“, da viele Ärzte in die großen Städte drängten. Eine bundeseinheitliche Lösung, zum Beispiel über Anreize bei der Vergabe vonStudienpläten, die Stadt und Land gerecht werde, sei schwierig, da Bildung Länderangelegenheit sei. „Das ist einer der gravierenden Nachteile des föderativen Systems“, so Sendker. Es sei ebenso wenig nachvollziehbar, dass innerhalb des Bundesgebietes Ärzte unterschiedlich bezahlt und Behandlungen unterschiedlich abgerechnet würden. „Es macht doch keinen Sinn, dass eine Blinddarmoperation in Bayern teurer ist als in NRW“, resümierte Sendker.

Seinen regen Gedankenaustausch mit den Kreislandfrauen beendete der Bundestagsabgeordnete mit der festen Zusage, derartige Gespräche künftig „gerne regelmäßig“ zu führen.

Nach oben