Fachkräfte- und Nachwuchsmangel

Pressemitteilung

Karl Schiewerling,  Landrat Thomas Kubendorff, Johannes Röring, Reinhold Sendker, Staatssekretär Peter Hintze, Dieter Jasper (v. l.).
Karl Schiewerling, Landrat Thomas Kubendorff, Johannes Röring, Reinhold Sendker, Staatssekretär Peter Hintze, Dieter Jasper (v. l.).
Rheine. Ein ebenso vielschichtiges wie entscheidendes Thema für die Zukunft Deutschlands. Wie sehr dieses Problem der Politik in den Alltag und die Lebenswirklichkeit der Menschen hineinspielt, zeigte am Donnerstag eine Diskusssion in den Räumen der Volksbank Rheine. Eingeladen hatten dazu die CDU-Bundesabgeordneten des Münsterlandes. Diese hatten sich prominenter Unterstützung versichert. Peter Hintze, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, war nach Rheine gekommen und gab den rund 50 Zuhörern aus Wirtschaft, Bildung, Sozialverbänden und Arbeitsverwaltung viele Impulse und Anstöße.

In der anschließenden Diskussion kamen die Gäste mit der Politik ins Gespräch. Zentraler Punk der Diskussion war das Image von Berufen oder auch von Arbeitsorten. Mitunter sind es diese weiche Faktoren, die Branchen oder Firmen zu schaffen machen. Wie kriegt man es hin, dass sich Ingenieure für eine Arbeitsstelle in Warendorf oder Steinfurt entscheiden, anstatt nach Hamburg oder München zu gehen? Wie bekommt man es in die Köpfe, dass das Handwerk keinesfalls an Abstellgleis für Lehrstellenbewerber ist, die angeblich anderswo keine Chance haben – sondern ein Berufsfeld, dessen Anforderungen stetig steigen und in dem es ohne solide Grundlagen und  technisches Verständnis nicht geht? Antworten auf diese Fragen sind vorhanden, wurde in der Diskussion klar, an ihnen muss weiter formuliert werden.

Dabei beschränkt sich der Fachkräftemangel nicht auf Ingenieure oder IT-Techniker. Peter Hintze machte sich nachdrücklich dafür stark, auch Altenpfleger als Fachkräfte zu sehen und diese genauso zu umwerben wie den Absolventen einer Hochschule. Es müsse auch in Zukunft gerade in diesem Bereich weiter qualifizierte Berufe geben, die für Bewerber ohne Abitur offen stehen – eine Bemerkung, für die Hintze sehr viel Zustimmung bekam.

Der Fachkräftemangel in vielen Bereichen der Wirtschaft ist unbestritten. Was kann die Politik dagegen tun? Peter Hintze nannte drei Bereiche: Ältere Arbeitnehmer qualifizieren, die Chancen der weniger Qualifizierten verbessern, stärkeres berufliches Engagement von Frauen ermöglichen. Gerade hier sei ein sehr großes Potential vorhanden, sagte Hintze. Insofern spielt auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in das Thema hinein.

Am Ende der Diskussion war allen klar: In gut zwei Stunden ist so ein Thema nicht abzuarbeiten. Aber: In zwei Stunden in einer intensiven Gesprächsatmosphäre lassen sich Denkanstöße und neue, erweiterte Perspektiven gewinnen.

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