Angesichts der jahrelang negativen Pisa-Ergebnisse in NRW weist der heimische Landtagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) die Forderung der Sozialdemokraten nach Errichtung einer weiteren Gesamtschule für den "Nordkreis" entschieden zurück.

Auch das von der SPD in Ahlen geforderte Modell "Gemeinschaftsschule" mit drei ausdifferenzierten Bildungsgängen unter einem Dach (also mindestens fünfzügig) und Oberstufe sei nichts anderes als eine Mammut-Schule mit einer Mindestgröße von rund 1000 Schülern, meint Sendker.
Von wegen "wohnortnahes Angebot", das SPD-Schulmodell bedeute das Sterben der kleinen Schulstandorte und biete deshalb keine Lösung für den ländlichen Raum und ganz besonders nicht für den Kreis Warendorf. Mit der Hauptschule werden dann gleichzeitig Realschule und Gymnasium abgeschafft, ist sich Sendker über die Konsequenzen des SPD-Schulmodells sicher. Diese Vorschläge erinnerten ihn ferner an die Koop-Schuldiskussion der 70er Jahre. Das Modell der SPD verlange nach Experteneinschätzung ein gewaltiges Um- und Ausbauprogramm für die 2130 Schulen in der Sekundarstufe I. "Davon profitierten Bau-Unternehmen, nicht aber die Schüler", so Reinhold Sendker weiter.
Kopfschütteln des Westkirchener Abgeordneten auch beim Vorschlag seiner SPD-Kollegen, die Gemeinschaftsschule in zwei Varianten oder als Gesamtschule anzubieten. Dieser Vorschlag werfe jede Menge Fragen auf, vor allem die, ob denn bei Wahlfreiheit der Kommunen der dann im Land und im Kreis entstehende bildungspolitische Flickenteppich tatsächlich gewollt sei. Dabei schaffe gerade das neue Schulgesetz, so Sendker, Möglichkeiten im ländlichen Raum dem Schülerrückgang pragmatisch zu begegnen. Darunter befinde sich die Fortführung der Hauptschule, die es als berufsvorbereitende Schule zu profilieren gelte, in einzügiger Form. Ferner gehöre dazu die Option, insbesondere örtlich den Verbund von Haupt- und Realschulen unter gleichzeitiger Bildungsdifferenzierung herbei zu führen. Sendker abschließend: "Es ist Zeit, Ruhe ins System zu bringen und wirkungsvoll zu fördern. Dem Vorschlag der SPD, Mammutschulen zu errichten verbunden mit dem Tod der kleinen Schulstandorte werde man jetzt und in Zukunft keineswegs beitreten.

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